set them free

Ich betäube meine Seele, dieses Ungetüm aus Sandgestein und Stahlgranit. Denn sonst wird es alles zermalmen, das mein Leben wert macht zu leben. Das sollte man zur Anzeige bringen. Dass sie endlich eingesperrt wird, mich nicht länger peinigen kann.

Aber das kann ich nicht tun, denn all dem zum Trotz ist sie auch ein edles Wesen, ein Tier, das frei sein muss, wenn es blühen soll.

So entlasse ich sie also in die Freiheit, auch wenn mich das  die meine kosten kann.

verloren sein

Mein Verstand ist eine Wüste. Lebe hin, in fruchtlosen Zeiten, aus Angst vor dem Tod immer weiter daher. Ich selbst eine Ente, ölig und faul, stehe da, starre in den Weltraum und denke nur Sand.
Ich möchte fliegen können, doch nicht in dieser Welt, wo ich eine Ente bin.

»Enten, sagt man, sind die einsamsten Vögel des Universums. Zwar leben sie in großen Schwärmen, oft Millionen und Abermillionen, die gemeinsam durchs Weltall ziehen, doch der einzelne Vogel soll sich in dieser Kälte und Dunkelheit einsamer fühlen, als irgendein Mensch es sich vorstellen kann.«, schreibt Ferdinand von T. im Jahre 1871 an seinen Bruder Theodor von F. . Auch wenn man heute davon ausgeht, dass es die beiden Brüder nie gegeben hat, wohnt der Betrachtung eine Wahrheit inne. Wir Enten, ganz gleich, wo wir leben, ob wir fliegen können, uns in Ölteppichen auf dem persischen Meer suhlen oder eben in Wüsten dahin vegetieren, sind tatsächlich einsamer als die meisten.

Mein Geist sei der Deine. Sand riesle ich Dir, nachts wenn Du schläfst, durch Deine Augen in die Seele. Oder ins Getriebe, wenn Du eine Maschine bist.

Traumtagebuch (2)

Ich befinde mich in einer Art Unterrichtssituation. Ein Inder, ein Chinese und ich sitzen zusammen in der ersten Reihe. Wir heißen alle drei ‚Harun Fabian‘. Wir können es nicht fassen.
E. sagt irgendetwas zu mir. Wir wissen aber erstmal nicht wer gemeint ist, weil wir ja alle Harun heißen.
Dann stellen wir unsere Tische spiralförmig auf.