im kuckucksnest

Traumtagebuch 22

Es findet ein großes Rennen statt. Die Teilnehmer fahren Motorräder, Renn- und Geländewagen. Ich nehme als einziger mit dem Fahrrad teil.

Die Strecke führt einen sandigen Weg entlang, der sich durch ein Getreidefeld schlängelt. Überraschender Weise liege ich noch nicht zurück. Plötzlich geraten erste Fahrzeuge von der Strecke ab, die Autos und Motorräder pflügen durch das Getreide. Auf der anderen Seite des Feldes stürzen sie in einen Abgrund.

Vor lauter Schreck setze ich mich an den Straßenrand und mache erstmal ein Nickerchen. Es wird dunkel und dicke, fette Kanalratten kommen heran. Sie kriechen mir in die Hose und den Pullover. Ich wälze mich nach links und rechts, um die schrecklichen Wesen zu zerquetschen, ich packe und würge eines, doch da ist es bloß die Wärmflasche.

Traumtagebuch 21

Im Rahmen eines informatischen Studiums findet eine nächtliche Exkursion zum Hauptbahnhof statt. Die Professorin nimmt ein Blatt Papier und zerreißt es zunächst leicht schräg, längs in zwei Hälften. Danach zerreißt sie die beiden Hälften in jeweils acht etwa gleichgroße Stücke. Insgesamt hält sie nun also 16 viereckige Stücke Papier in Händen und ruft: „Jetzt stellen Sie sich mal vor, das wären die Züge hier. Rechnen Sie mal aus, wieviele Möglichkeiten es jetzt gibt, das Blatt wieder zusammen zu setzen. Dann sehen Sie, wie komplex so ein Bahnhof ist.“

Ich rechne eine Weile vor mich hin und komme zu dem Ergebnis, dass es wohl (2×8×4×2)! = 128! Möglichkeiten sein müssen. Der Versuch 128! auszurechnen erschöpft mich sosehr, dass ich aufwache.

128! (lies 128 Fakultät) ist das Produkt aller natürlichen Zahlen von 1 bis 128 also 1×2×3×4×…×128. Laut Internet entspricht dies der Zahl 385620482362580421735677065923463640617493109590223590278828403276373402575165543560686168588507361534030051833058916347592172932262498857766114955245039357760034644709279247692495585280000000000000000000000000000000. Ein schöner numerischer Ausdruck für die Komplexität meines Traumbahnhofs.

Traumtagebuch 19

Übernachtung im Thüringer Wald

Mitten in der Nacht erwache ich. Da steht ein kleines Kind im Eingang der Schutzhütte, in der D. und ich uns zur Ruhe gelegt haben. Als ich ein grimmiges Schnaufen höre, begreife ich: Es ist kein Kind, vielmehr ein wildes Tier, das da auf mich zustürmt.

Vollends zu mir gekommen, sehe ich nur noch den guten Mond, der da still und kalt durch den Eingang scheint. Vom anderen Ende der Hütte ist auch weiterhin D.s grimmig-schnaufendes Schnarchen zu hören.

Traumtagebuch 18

Gemeinsam mit M. und P. stehe ich vor einem schick aufgemotzten Güterwaggon. In die Seite des Waggons ist eine große Schaufensterscheibe eingelassen, darüber steht „Mobiles Küchenstudio“. M. weiß zu berichten, dass wir dieses Mirakel der Initiative eines progressiven CDU-Lokalpolitikers zu verdanken haben. Sogleich klettern wir auf den Waggon und sehen uns das Dach an.
Da fährt die Bahn an, M. und ich sitzen erschrocken da und drücken unsere Rücken mit der Fahrtrichtung gegen einen kleinen Vorsprung. P. ficht die plötzliche Bewegung der Bahn nicht an, er will noch ein Telefongespräch führen. M. und ich packen ihn bei den Schultern und halten ihn flach auf das Dach des immer schneller dahin rasenden mobilen Küchenstudios gedrückt.
Am nächsten Bahnhof springen wir rasch ab. Noch so eine Fahrt will keiner von uns mitmachen.

Traumtagebuch 17

Ein übler Gesell trennt Menschen von ihren Köpfen und anderen Gliedmaßen. Glücklicherweise komme ich ihm auf die Schliche und finde auch eine große Reisetasche voller blutiger Köpfe. Dem üblen Gesell gefällt nicht, dass ich sein Tun bei der Exekutive anprangern will.
Einen blonden Frauenkopf unter dem linken und einen Laptop mit weiterem belastendem Material unter dem rechten Arm fliehe ich durch einen Marmorgang.

Traumtagebuch 14

Die Ameisenkönigin transportiere ich in einem großen Eimer Krautsalat und setze sie dann vorsichtig ins Formicarium. Ihre Brut breitet sich unerhört schnell aus. Bald beginnen die Tiere komplexe Strukturen zu errichten, in denen sie ihre Eier herumtragen. Neue Kolonien werden ausgegründet (war das Formicarium etwa undicht?). D. taucht auf und lauscht über ein merkwürdig altertümlich wirkendes Gerät den Lauten der Ameisen, er ist beeindruckt von ihrer Intelligenz. Ich fürchte mittlerweile, dass die Vermieterin mitkriegt, dass ich für diese nicht mehr einhegbare Ameisenplage verantwortlich bin.

Glaube ich wirklich, dass die Invasion noch aufzuhalten ist?