Neues aus dem neorationalistischen Untergrund

Flaches Grün durchtreten wir (3) mit unseren alten Füßen, ledern von der Abendsonne. Große Gedanken fließen leise leuchtend neben uns und einander her und verwinden sich mit den ledernen Füßen.
Die großen Gedanken sind kleiner als kleine Gedanken, die oft größer scheinen als sie selbst.
Wie braune Bahnen tropfen die Gedanken also fließend neben uns durchs flache Grün und verwesen alles Natürliche.

In seiner Hosentasche ballt Herbert die Faust, als du ihm das sagst; und auch ich bin wutentbrannt und bereit zu Revolution /gegen die Gedanken. Du aber sagst: Scheiß Romantik! und da denken Herbert und ich, jetzt klar im Kopf, noch einmal über diese Dinge nach. Dein Wort hat für uns immer so viel mehr Gewicht als ein Laster voll mit Schwerbeton und darum sind wir wohl doch soetwas wie Rationalisten. Neorationalistischer Untergrund, so nennen wir uns manchmal mit keckem Zwinkern, aber nicht laut, dass nur wir drei davon wissen.

Wenn aber der Fluss (blau) über seine Ufer tritt und das flache Grün übertüncht, dann ist auch der schönste Rationalismus nur grauer Schein gegen den Regenbogen; denn schlicht schön ist es die abendsonnenledernen Füße durch’s blaugrüne Nass zu bewegen, das dann alle braunen Bahnen dahingewischt hat.

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