Ratsantrag 34/11

Unschön ist es anzusehen, wie der Bisam sich durchs nasse Gras bewegt. Ein schiefer Zahn hängt ihm aus dem von Fäule stinkenden Maul, sein unästhetischer, langer Schwanz ist von einer Kruste aus Dreck und öligem Sekret umhüllt. Sieh, nun setzt er seine Marke, ein stinkendes Häufchen etwas. So hält der Bisam sich unliebsamen Besuch vom Leib; denn wer wollte schon über solche Grenzen schreiten?
Später am Tag sitzt der Bisam schwitzend in seiner Burg, die er aus Röhricht und anderem Gewächs errichtet und blickt über seinen Tümpel. Das, denkt er dann, ist ein wunderbarer See. Dort drüben wachsen die herrlichsten Seerosen und hier der feinste Schilf der Welt. Wenn ich erstmal alt bin, verkauf ich den Schilf und sitze hier auf meiner Burg und schaue zum andern Ufer hinüber.

Doch das lassen wir nicht geschehen: Stattdessen möge der Beschluss gefasst werden den Bisamtümpel zuzuzementieren und dort eine Voliere zu errichten. Der süße Gesang von Nachtigall, Specht und Eule wird uns besser gefallen, als das schäbige Grunzen des Bisams.

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