Tagebuch

Montag: Quantentheoretische Überlegungen angestellt. Wenn die Zeit nur eine Illusion ist, was ist dann die Materie? Unruhige Träume.

Dienstag: Viele Tränen, später Currywurst mit Pommes und eine Flasche Weißwein. Tag im Eimer. Traumlose Nacht.

Mittwoch: Die Nachricht vom Tod eines alten Freundes erreicht mich auf Umwegen, ich bin sprachlos. Grauer Staub strömt mir aus der Seele.

Donnerstag: Aufregende Träume über Seeungeheuer. Beim Kaffee beunruhigt mich eine Freundin mit Berichten aus dem Kaukasus. Wird der Krieg dort heiß, sagt sie, sind wir hier auch nicht mehr lange sicher.

Freitag: Ein schwerer Arbeitstag voll Schweiß und Ehre. Die Kollegen veralbern mich wegen meines theatralischen Auftritts, ich aber versäume keine Gelegenheit mich zu profilieren. Der Abend geprägt von Wein, Weib und Gesang. Traumloser, alkoholisierter Schlaf.

Samstag: Ausflug in den Stadtwald. Die Kinder freut’s, Eleonora und ich schweigen uns an. Es ist nichts mehr wie es war, seit diesem Sommer vor drei Jahren.

Sonntag: Im Café beschreibe ich P. die Ambrosiusfunktion. Er ist skeptisch, will sich die Sache aber einmal ansehen. Wilder Wind auf dem Heimweg.

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