22. Juli
Manchmal beim Aufwachen, denke ich, dass alles gut ist. Für kurze Zeit bin ich dann wieder Ich.
Aber mit den Träumen zerfasert auch die Kontur, es verlaufen sich die Farben zur planen, grauen Fläche, bis ich wieder der Schatten bin.

23. Juli
Gut am Schattendasein:

  • Man sieht meine heruntergezogenen Mundwinkel nicht.
  • Man sieht meine Tränen nicht.
  • Bei Nacht kann ich mich gut verstecken.

Schlecht am Schattendasein:

  • Ich kann zu keinem sprechen.
  • Ich bin unselbständig.
  • Bei gutem Wetter ist mein Elend besonders deutlich zu erkennen.

Als Schatten kann ich Ich, das dreckige Seelentier, überleben.

24. Juli
Ich stirbt noch. Ich frisst Nudeln. Ich hat ein Schaf gerissen auf weiter Flur.
Ich ahnt, dass er sterben muss.

25. Juli
Ich ist schwach. Heult, flennt, fleht: Stirbt.

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